Einführung in die Mikrotomie: Vorbereitung & Schneiden Paraffin-eingebetteter Gewebe
Mikrotomie und Anfertigung von Paraffinschnitten
Die Erstellung erstklassiger Paraffinschnitte am Rotationsmikrotom erfordert Geschick und viel Erfahrung. „Mikrotomie und Anfertigung von Paraffinschnitten“ ist ein super Ausgangspunkt für Mikrotomieeinsteiger und eine ausgezeichnete Gelegenheit zur Auffrischung der Kenntnisse erfahrener Anwender. Alle wesentlichen Aspekte des Schneidens von Paraffinschnitten werden angesprochen, einschließlich:
- Sicherheit
- Einrichtung des Mikrotoms
- Mikrotomklingen
- Grobbearbeitung und Trimmen von Blöcken
- Techniken für gleichmäßige Paraffinschnitte
- Wartung des Mikrotoms
- Häufige Fehler bei der Mikrotomie
Schritte zu einer besseren Mikrotomie + Aufschwimmen + Schnitttrocknung
Auf ihrem Weg vom Patienten zum Pathologen erfordert die Vorbereitung einer Gewebeprobe für die histologische Untersuchung Sorgfalt, Geschick und verlässliche Verfahren. Dieser Leitfaden gibt praktische Ratschläge zu bewährten Methoden und erklärt, wie häufige Fehler vermieden werden können.
Tipps für eine bessere Mikrotomie, das Aufschwimmen und die Schnitttrocknung sind in diesem Handbuch hervorgehoben. Die einzelnen Schritte sollen helfen, die gute histologische Praxis in Erinnerung zu rufen, und die Fehlersuche vereinfachen, wenn die Ergebnisse mal nicht zufriedenstellend sein sollten.
Möchten Sie alle 101 Schritte zu einer besseren Histologie sehen?
Laden Sie Ihr Exemplar unserer 101 Schritte zu einer besseren Histologie herunter!
Hochwertige Klingen verwenden
Zum Schneiden werden immer hochwertige, scharfe Klingen verwendet.
Die Klingen werden so lange wie möglich verwendet. Ein paar Zuglinien werden unumwunden akzeptiert und veranlassen nicht zum Klingenwechsel.
Einen optimalen Neigungswinkel einstellen
Der Neigungswinkel des Messers wird immer für jedes Mikrotom und jeden Klingentyp angepasst.
Der Neigungswinkel des Messers wird nie angepasst. Selbst wenn sich die Bedingungen ändern, ein neues Mikrotom zum Einsatz kommt, Klingentyp oder Wachs gewechselt werden, wird der Neigungswinkel nicht angepasst.
Blöcke vorsichtig trimmen
Die Blöcke werden sorgfältig getrimmt, um einen optimalen Zugang zum Gewebe zu erhalten. Um die Oberfläche zu glätten, werden die letzten Trimmschnitte in der Schichtdicke realisiert, die auch für die finalen Schnitte vorgesehen ist.
Die Blöcke werden eilig zugeschnitten, um Zeit zu sparen. Eine Glättung der Oberfläche erfolgt nicht. Man geht direkt zur Schnitterstellung über. Dies führt oft zum Phänomen des Mottenfraßes, wobei die auszuwertenden Schnitte voller kleiner, ausgefranster Löcher sind.
Gefrierschäden vermeiden
Die Blöcke werden auf einer kalten, feuchten Oberfläche gekühlt und ausschließlich kalt geschnitten. Schmelzendes Eis eignet sich hervorragend als Kühlfläche.
Die Blöcke werden vor dem Schneiden eingefroren. Damit werden Risse im Gewebe in Kauf genommen.
Ausreichend gekühlte Blöcke schneiden
Die Blöcke sind beim Schneiden immer kalt.
Manchmal dauert es länger als erwartet, bevor die endgültigen Schnitte erstellt werden. In der Zwischenzeit mag sich der Block erwärmt haben, woraus sich ein Risiko für eine übermäßige Kompression ergibt.
Schnitte langsam schneiden
Die Schnitte werden in einer gleichmäßigen, langsamen Bewegung erzeugt.
Die Schnitte werden so schnell wie möglich geschnitten. Man geht davon aus, dass sich jegliche Kompression beim Aufschwimmen im Wasserbad von selbst behebt.
In sauberem Wasser arbeiten
Das Wasser im Wasserbad wird regelmäßig gewechselt.
Das Wasser im Wasserbad wird regelmäßig nachgefüllt und nur gelegentlich ausgetauscht. Verunreinigungen im Bad können auf die Objektträger und unter die Schnitte gelangen, z. B. Staub und Schimmel.
Für saubere Objektträger sorgen
Die Objektträger werden stets auf Sauberkeit kontrolliert, bevor sie verwendet werden. Die Handhabung und Berührung der Objektträger wird auf ein Minimum beschränkt, um eine Kontamination mit Plattenepithelzellen vor dem Aufschwimmen zu vermeiden.
Die Objektträger werden nicht auf Sauberkeit geprüft. Solange die Schnitte während der Färbung auf dem Objektträger haften bleiben, geht man davon aus, dass sie sauber genug waren. Staub, Mikroorganismen und andere Verunreinigungen können sonst hervorragende Präparate verderben.
Kreuzkontamination verhindern
Die Wasseroberfläche wird zwischen verschiedenen Blöcken stets abgeschöpft, um eine Kontamination mit Zellen aus der vorherigen Probe zu vermeiden.
Die Wasseroberfläche wird nicht konsequent abgeschöpft, bevor ein neuer Block bearbeitet wird. Dies kann zu einer Kontamination von einer Probe zur anderen führen und damit zu Verwirrung, Unsicherheit bei der Diagnosestellung und sogar zu falschen Ergebnissen.
Kontamination durch Schuppen verhindern
Während der Arbeit mit den Proben darf sich der Histologe nicht durch die Haare fahren oder die Hände reiben, um einer Verunreinigung durch Hautschuppen vorzugreifen.
Es wird immer wieder beobachtet, dass Objektträger viele Schuppen enthalten. Das deutet daraufhin, dass die eigene Haut als Kontaminationsquelle nicht universell Beachtung findet.
Nicht von mehreren Blöcken aufziehen
Es werden niemals Schnitte aus mehreren Blöcken bzw. Fällen gleichzeitig im Wasserbad gehandhabt.
Man lässt Schnitte aus zwei oder mehr Blöcken bzw. Fällen gleichzeitig aufschwimmen. Das ist eine gefährliche Gewohnheit, die zur Verwechslung von Proben führen kann. Ein besonderes Risiko besteht, wenn die Schnitte zufällig vom gleichen Probentyp stammen.
Wassertemperatur prüfen
Die Temperatur des Wasserbads wird engmaschig überwacht. Eine Temperatur von 4-5 °C unter dem Schmelzpunkt des Wachses ist optimal. Die Schnitte sollen sich leicht glätten lassen, aber das Wachs darf nicht schmelzen.
In Schnitten, die länger als 15 Sekunden im Wasserbad liegen, beginnt das Wachs zu schmelzen. Das mag den Eindruck erwecken, den Prozess des Aufschwimmens und Aufziehens zu beschleunigen, kann aber schnell zur übermäßigen Ausdehnung sowie zu Gewebe- und Zellschäden führen.
Faltenbildung vermeiden
Die Schnitte lassen sich im Wasserbad leicht glätten.
Selbst nach dem Aufschwimmen im Wasserbad können die Schnitte nicht vollständig geglättet werden. Vielleicht ist das Wasser zu kalt; dann werfen die Schnitte beim Aufziehen Falten.
Übermäßige Ausdehnung der Schnitte vermeiden
Die Schnitte werden gerade lange genug im Wasserbad belassen, um sie zu glätten, und dann sofort auf einen Objektträger aufgenommen.
Der Einfachheit halber werden Schnitte zuweilen für längere Zeit im Wasserbad belassen. Dies kann zu einer übermäßigen Ausdehnung und Gewebeschädigung führen, insbesondere bei empfindlichen Proben wie lymphatischem Gewebe.
Aufschwimmende Schnitte nicht beschädigen
Wenn Falten mit einem Pinsel oder einer Pinzette entfernt werden sollen, geschieht dies mit äußerster Vorsicht, um Schäden an den schwimmenden Schnitten zu vermeiden.
Schwimmende Schnitte werden schroff mit Pinzette oder Pinsel behandelt, um Falten zu glätten. Dabei werden den Präparaten makroskopische und mikroskopische Schäden zugefügt.
Schnitte sorgfältig auswählen
Die ersten ein oder zwei Schnitte eines Schnittbandes werden nicht auf Objektträger aufgezogen.
Die ersten ein oder zwei Schnitte eines Schnittbandes werden für die weitere Bearbeitung und Auswertung genutzt, weil sie besser aussehen als die Folgeschnitte. Tatsächlich mögen sie diesen Eindruck erwecken, weil sie notwendigerweise dicker sind als die nächsten Schnitte. Das hängt mit der Ausdehnung des am Anfang besonders kalten Blocks zusammen.
Blasenbildung und -einschluss vorbeugen
Es wird darauf geachtet, dass sich im Wasserbad keine Luftblasen bilden. Alle erkennbaren Blasen werden entfernt, bevor die Schnitte auf die Wasseroberfläche gelegt werden.
Kleine Luftblasen im Wasserbad werden ignoriert. Man geht davon aus, dass sämtliche Blasen, die unter Schnitten eingeschlossen werden, bei der Trocknung verschwinden. Das mag in der Tat so aussehen. Nichtsdestotrotz stellen sich jene Gewebeschnitte, die über den Luftblasen liegen, oft verzerrt dar und heben sich beim Färben wahrscheinlich noch weiter ab.
Abheben der Schnitte vom Objektträger verhindern
Die Verwendung von adhäsiven, positiv geladenen Objektträgern oder Haftstoffen wie Aminoalkylsilan (AAS) wird in Betracht gezogen. Bei Bedarf kommen diese Produkte zum Einsatz.
Manchmal schwimmen die Schnitte während der Färbung ab, insbesondere bei der Antigendemaskierung für die Immunhistochemie oder beim Einsatz von Methoden, die eine Wärmebehandlung erfordern. In diesen Fällen wären geladene Objektträger oder Haftstoffe die bessere Wahl.
Vor dem Trocknen abtropfen lassen
Die Schnitte werden kurz abgetropft, bevor sie in den Objektträgertrockner oder auf die Heizplatte gelegt werden.
Das Wasser kann kaum von den Schnitten ablaufen, bevor diese horizontal positioniert und getrocknet werden. Die Schnitte schwimmen regelrecht auf dem Objektträger und trocknen nicht immer flach ab.
Trocknungstemperatur überwachen
Die Temperatur des Objektträgertrockners wird sorgfältig überwacht.
Der Objektträgertrockner kann schon mal zu heiß werden. Übermäßige Hitze kann zu Brennpunkten im Schnitt und zu Unregelmäßigkeiten in der Färbung führen.
Angemessene Trocknungszeit wählen
Die minimale und maximale Trocknungszeit der Objektträger wird eingehalten.
Die Trocknungszeiten der Objektträger variieren erheblich. Längeres Trocknen bei höheren Temperaturen wirkt sich nachteilig auf die Schnittqualität aus.
About the presenter
Geoffrey Rolls is a Histology Consultant with decades of experience in the field. He is a former Senior Lecturer in histopathology in the Department of Laboratory Medicine, RMIT University in Melbourne, Australia.
Related Content
Die Inhalte des Knowledge Pathway von Leica Biosystems unterliegen den Nutzungsbedingungen der Website von Leica Biosystems, die hier eingesehen werden können: Rechtlicher Hinweis. Der Inhalt, einschließlich der Webinare, Schulungspräsentationen und ähnlicher Materialien, soll allgemeine Informationen zu bestimmten Themen liefern, die für medizinische Fachkräfte von Interesse sind. Er soll explizit nicht der medizinischen, behördlichen oder rechtlichen Beratung dienen und kann diese auch nicht ersetzen. Die Ansichten und Meinungen, die in Inhalten Dritter zum Ausdruck gebracht werden, spiegeln die persönlichen Auffassungen der Sprecher/Autoren wider und decken sich nicht notwendigerweise mit denen von Leica Biosystems, seinen Mitarbeitern oder Vertretern. Jegliche in den Inhalten enthaltene Links, die auf Quellen oder Inhalte Dritter verweisen, werden lediglich aus Gründen Ihrer Annehmlichkeit zur Verfügung gestellt.
Vor dem Gebrauch sollten die Produktinformationen, Beilagen und Bedienungsanleitungen der jeweiligen Medikamente und Geräte konsultiert werden.
Copyright © 2024 Leica Biosystems division of Leica Microsystems, Inc. and its Leica Biosystems affiliates. All rights reserved. LEICA and the Leica Logo are registered trademarks of Leica Microsystems IR GmbH.